Verkehrsplanung

Verkehrsplanung als Bestandteil der Richtplanung

Der kommunale Richtplan Verkehr ist ein wichtiges Fundament der städtischen Verkehrsplanung. Er enthält die übergeordneten Vorgaben des kantonalen und des regionalen Richtplans sowie die kommunalen Festlegungen. Mit der kantonalen Genehmigung ist der kommunale Richtplan Anfang 2023 in Kraft getreten. Er ist behördenverbindlich, auch für den Kanton. Seine Inhalte müssen in allen Planungen und Verfahren (Nutzungs- und Sondernutzungsplanungen), Baubewilligungen, Strassenprojekten, Velo- und Fusswegplanungen berücksichtigt werden. Er ist ein wichtiges Instrument bei der Abstimmung von Siedlungsplanung und Verkehrsplanung.

Die steigende Mobilität der Bevölkerung ist eine Herausforderung, welcher nicht mehr nur mit einem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur für den motorisierten Individualverkehr begegnet werden kann. Ein attraktives und sicheres Velo- und Fusswegnetz bildet die Basis für eine nachhaltige Mobilität und stellt auch während der Hauptverkehrszeiten eine schnelle und insbesondere zeitlich planbare Alternative zum motorisierten Individualverkehr dar. Nebst der Investition in das Velo- und Fusswegnetz trägt auch ein weiterer Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu einer nachhaltigen und vor allem stadtverträglichen Mobilität bei.

Gesamtverkehrskonzepte

Speziell in dichten urbanen Räumen stellt die Entwicklung des Gesamtverkehrssystems in Abstimmung mit der Siedlungsentwicklung eine beträchtliche Herausforderung dar. In komplexen Situationen (hoher Siedlungsdruck, knappe Verkehrskapazitäten) ist daher die Erarbeitung von grundlegenden Strategien und Konzepten wichtig.

Der Begriff Gesamtverkehrskonzept umfasst dabei die Weiterentwicklung und Abstimmung der Verkehrsarten öffentlicher Verkehr (ÖV), motorisierter Individualverkehr (MIV), Veloverkehr, Fussverkehr und ggf. Güterverkehr aufeinander und mit der angestrebten Raumentwicklung.

Der Kanton hat im Jahr 2018 ein kantonales Gesamtverkehrskonzept erarbeitet. Das regionale Gesamtverkehrskonzept Limmattal stammt aus dem Jahr 2005, in den Jahren 2025 bis 2027 wird voraussichtlich ein neues regionales Gesamtverkehrskonzept fürs Limmattal erarbeitet.

Auf kommunaler Ebene wurde 2016 das städtische Gesamtverkehrskonzept erarbeitet und damit die Schwerpunkte der städtischen Verkehrsplanung für die kommenden Jahre festgelegt. Aufgrund der zahlreichen Schnittstellen mit den kantonalen Infrastrukturprojekten wurde das Amt für Verkehr (neu: Amt für Mobilität) des Kantons Zürich eng in die Erarbeitung miteinbezogen. Die Erkenntnisse aus einem städtischen Gesamtverkehrskonzept fliessen direkt in die Planungen des kommunalen Verkehrsnetzes (Strassen, Velo- und Fussverkehr, Parkierung), in die Planung des öffentlichen Verkehrs sowie in  die  grundeigentümerverbindlichen Nutzungsplanungen ein. Ausserdem wurden die Inhalte des Gesamtverkehrskonzeptes in die Erarbeitung des kommunalen Richtplans / Teil Verkehr eingebracht. Sie wurden dazu überarbeitet, auf den aktuellsten Stand gebracht und mit den weiteren Festlegungen des Richtplanes koordiniert und abgestimmt.

Es hat sich gezeigt, dass durch die grossen Verkehrsinfrastrukturvorhaben in Dietikon (Bau der Limmattalbahn, Ausbau der Überlandstrasse, Doppelspurausbau BDWM) eine deutliche Verbesserung der bisherigen Verkehrsprobleme erreicht werden kann. 

In den vergangenen Jahren hat sich aber auch gezeigt, dass die Verkehrsprobleme in einigen lokal abgegrenzten städtischen Gebieten (z.B. an bestimmten vom Verkehr stark belasteten Verkehrsknoten, in Industrie- und Gewerbezonen wie dem Gebiet Silbern etc.) tiefergehend analysiert und konkrete Massnahmen für diese lokalen Verkehrsprobleme entwickelt werden müssen.  

Deshalb werden in den kommenden Jahren lokale Gesamtverkehrskonzepte ausgearbeitet, in denen jeweils für ein lokal abgegrenztes Gebiet die bestehenden Probleme untersucht und konkrete Lösungen und Massnahmen entwickelt werden.

Im Jahr 2022 wurde mit dem lokalen Gesamtverkehrskonzept Silbern (Abschlussbericht lGVK Silbern) der Anfang gemacht. Um eine grosse Akzeptanz bei den relevanten Stakeholdern zu erreichen und deren Lokalwissen zu nutzen, wurden diese bei der Erarbeitung des lokalen Gesamtverkehrskonzeptes intensiv einbezogen. Weitere Informationen zum lGVK Silbern finden Sie hier (Link).    

Für 2023 ist geplant ein, ein lokales Gesamtverkehrskonzept für den Südwesten der Stadt zu erarbeiten mit dem Ziel, die Hasenberg- und die Bremgartnerstrasse zu entlasten und den Durchgangsverkehr auf der Bernstrasse zu kanalisieren, damit Velofahren und zu Fuss gehen im Südwesten von Dietikon attraktiver wird.

Behebung der heute bestehenden Verkehrsprobleme

Während der Bearbeitung des Gesamtverkehrskonzeptes und des kommunalen Richtplans hat sich gezeigt, dass durch die grossen Verkehrsinfrastrukturvorhaben (Bau der Limmattalbahn, Ausbau der Überlandstrasse, Doppelspurausbau BDWM) einige wesentliche Verkehrsprobleme behoben werden können. Folgende problematischen Strassenbereiche bleiben trotz der oben genannten grossen Bauvorhaben bestehen:

  • die Steinmürlistrasse
  • die Achse Bäcker-/Merkurstrasse
  • die Heimstrasse
  • die Achse Schönegg-/Birmensdorferstrasse

Für jeden dieser vier Problembereiche sind im kommunalen Richtplan Möglichkeiten für künftige Verkehrsregime und die Gestaltung des Strassenraums aufzeigt, welche wesentlich zur Verbesserung der verkehrlichen Situation in diesen Strassenabschnitten beitragen können.

Mobilitätsstrategie

Eine wesentliche Grundlage der Verkehrsplanung ist auch die vom Stadtrat 2014 verabschiedete Mobilitätsstrategie. Sie gibt die strategischen Ziele der Verkehrspolitik der kommenden Jahre vor und ist ein wichtiges Element für die Entwicklung und Bewertung von Lösungsansätzen (Konzepten und Massnahmen), um die verschiedenen Problembereiche der Mobilität im kommunalen Raum zu beheben.

Das Dokument beschreibt acht Teilstrategien, die die Themen motorisierter Individualverkehr, öffentlicher Verkehr und Velo- und Fussverkehr abdecken.

Die städtische Mobilitätsstrategie sieht vor, dass das Verkehrsaufkommen an zentralen Lagen reduziert, die Fahrplanstabilität des öffentlichen Verkehrs auch zukünftig aufrechterhalten und die Attraktivität des Fuss- und Veloverkehrsnetzes gesteigert wird. Das zusätzliche Verkehrsaufkommen soll zukünftig in erster Linie durch öffentlichen Verkehr und den Fuss- und Veloverkehr bewältigt werden.

 

Kontakt

Stadtplanungsamt
Bremgartnerstrasse 22
8953 Dietikon
Tel. 044 744 36 93
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