Energieplanung
Die Baudirektion des Kantons Zürichs hat den revidierten kommunalen Energieplan der Stadt Dietikon am 24. Februar 2022 genehmigt, den der Stadtrat am 13. Dezember 2021 festgesetzt hatte. Die Energieplanung tritt am 28. März 2022 in Kraft. Sie legt die Grundlage für den Umstieg auf 100 % erneuerbare Energien bis ins Jahr 2040. Die Prioritäten in der Wärmeversorgung liegen dabei auf der Fernwärme und Umweltwärme.
Die Energieplanung ist behördenverbindlich. Sie richtet sich primär an die städtische Exekutive und an Verwaltungsorganisationen, die energierelevante Aufgaben wahrnehmen. Die Festsetzung der Energieplanung, bestehend aus Energieplankarte und Massnahmenkatalog, ist für sämtliche Körperschaften und Anstalten des öffentlichen und des privaten Rechts verbindlich, die an der Versorgung mit Elektrizität, Wärme und Gas mitwirken.
Die revidierte Energieplanung orientiert sich am Klimaabkommen von Paris, an der Energiestrategie 2050 des Bundes, an der 2000 Watt-Gesellschaft, am neuen kantonalen Energiegesetz und an der städtischen Energie- und Klimastrategie 2050. Alle diese Grundlagen sehen einen Ausstieg aus den fossilen Energien und einen effizienten Einsatz von erneuerbaren Energieträgern vor.
Grosse Teile des Stadtgebietes werden neu als "Verbundgebiet" mit Priorität Fernwärme festgelegt. In den weniger dicht bebauten Quartieren eignen sich die Umweltwärme und Holzheizungen aus der Sicht der Energieplanung am besten für eine nachhaltige Wärmeversorgung. Die Details sind in der Energieplan-Karte und im Energieplanungsbericht ersichtlich.
Weiterführende Informationen zur Energieplanung, ihrer Umsetzung und ihrer Bedeutung für private Grundstückeigentümer befinden sich im Dokument "Fragen und Antworten zur Energieplanung".
Die Stadt Dietikon bietet zudem für Dietiker Hauseigentümerinnen und -eigentümer eine kostenlose Energieberatung im Sinne einer Vorgehensberatung zu den Themen Heizungsersatz, Gebäudesanierung und Förderbeiträge an. Die Anmeldung erfolgt über die Webseite oder telefonisch unter 044 744 37 82.
Energiebilanz 2019
Als Grundlagen für die Revision des Energieplans hat die Stadt Dietikon den heutigen Energieverbrauch im Stadtgebiet und Prognosen für den Verbrauch bis ins Jahr 2050 berechnen lassen. Die Energiebilanz 2019 fasst die Resultate zusammen:
Der Wärmeenergiebedarf veränderte sich in den letzten Jahren nur geringfügig, trotz steigender Anzahl Einwohnerinnen und Einwohner. Der Stromverbrauch von Dietikon blieb ebenfalls konstant. Der Strom-Mix war 2019 zu 84% erneuerbar, gegenüber 57% 2012.
Die aus den Annahmen abgeleiteten Berechnungen zeigen auf, wie die Energieversorgung von Dietikon bis 2050 auf 100 % erneuerbare Energien (inklusive Abwärme) umgestellt werden kann. Gemäss den getroffenen Annahmen wird der gesamte Endenergieverbrauch bis 2050 um ca. 19 % sinken. Der Endenergieverbrauch für Wärmezwecke wird ebenfalls abnehmen (-11 %). Rund die Hälfte des Wärmebedarfs wird bis 2050 durch Fernwärme gedeckt. Der Anteil übrige erneuerbare Energien, insbesondere Umweltwärme, wird kontinuierlich steigen und 33 % des Wärmeverbrauchs 2050 decken.
Der gesamte Stromverbrauch wird bis 2050 mit den getroffenen Annahmen um 31 % ansteigen. Ein bedeutender Anteil an der Zunahme wird durch den Verbrauch für Elektromobilität verursacht. Der Energieverbrauch für die Mobilität wird insgesamt aber deutlich sinken (-52 %). Erdöltreibstoffe werden durch Strom (Elektromobilität) und andere erneuerbare Treibstoffe ersetzt. Zudem werden die Antriebsformen generell energieeffizienter.
Bezüglich der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft liegt Dietikon insbesondere dank der Fernwärme auf Kurs in Bezug auf den Energiebedarf und die Treibhausgas-Emissionen pro Person sowie die erzielte Steigerung des Anteils Erneuerbare in der Wärme- und Stromversorgung.
Zur Erreichung der Ziele ist jedoch eine umfassende Transformation der Energieproduktion und -versorgung mit einem deutlichen Ausbau der Fernwärme, der Umweltwärme, der Solarstromproduktion, des Biogas-Anteils und einem konsequenten Umstieg auf Fahrzeuge mit erneuerbaren Antrieben erforderlich. Wichtig bleibt weiterhin, die Energie effizient einzusetzen: Jede Dietikerin und jeder Dietiker kann mit verbrauchsärmeren Gebäuden, Geräten und Fahrzeugen zu einer substanziellen Reduktion des Energieverbrauchs pro Kopf beitragen.
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